Assistenzgenossenschaften: Hamburger AssistenzGenossenschaft (HAG) fördert selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderung

Die Hamburger AssistenzGenossenschaft (HAG) ist ein herausragendes Beispiel für eine Assistenzgenossenschaft, die Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit bietet, ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen. Durch die Bereitstellung und Organisation von gemeinschaftlichen Assistenzdiensten trägt die HAG aktiv dazu bei, die Selbstständigkeit und Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen zu fördern.
Das Konzept der Assistenzgenossenschaft
Das besondere an einer Assistenzgenossenschaft wie der HAG ist, dass sie Menschen mit Behinderung nicht nur Dienstleistungen bietet, sondern diese Dienstleistungen auf genossenschaftlicher Basis organisiert. Das bedeutet, dass die Mitglieder der Genossenschaft aktiv an der Gestaltung ihrer Assistenzleistungen mitwirken und selbst bestimmen können, welche Art von Unterstützung sie benötigen.
Im Gegensatz zu klassischen Assistenzdiensten, bei denen ein externer Dienstleister das Angebot bestimmt und meist auch die Kostenstruktur vorgibt, haben die Mitglieder einer Assistenzgenossenschaft die Möglichkeit, ihre Assistenzplanung selbst zu übernehmen. Sie können mitbestimmen, wie viele Betreuungskräfte sie benötigen, in welchen Lebensbereichen die Unterstützung gebraucht wird und welche Arbeitszeiten am besten für sie passen. Diese Selbstbestimmung ist ein wichtiger Bestandteil des Modells, da sie Menschen mit Behinderung mehr Kontrolle über ihr Leben und ihre Lebensumstände ermöglicht.
Gemeinschaftlich organisierte Assistenzdienste
Die HAG organisiert ihre Assistenzdienste in einer Art gemeinschaftlichem Rahmen. Das bedeutet, dass nicht jeder Mensch mit Behinderung für sich allein eine Assistenzkraft anstellen muss. Stattdessen organisiert die Genossenschaft die Assistenz in Form von Gemeinschaftsprojekten, bei denen verschiedene Mitglieder gemeinsam eine Assistenzkraft oder mehrere Assistenzkräfte für ihre individuellen Bedürfnisse anstellen können. Diese gemeinsame Organisation ermöglicht es, Kosten zu teilen und wirtschaftlicher zu arbeiten, ohne dass dabei auf die individuelle Freiheit der Mitglieder verzichtet werden muss.
Vorteile des Genossenschaftsmodells
Das Genossenschaftsmodell bietet zahlreiche Vorteile für Menschen mit Behinderung:
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Selbstbestimmung und Autonomie: Die Mitglieder können die Art und Weise ihrer Assistenz selbst bestimmen. Sie sind nicht auf die Vorgaben externer Dienstleister angewiesen und können jederzeit ihre Bedürfnisse anpassen.
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Kosteneffizienz: Durch die Gemeinschaftlichkeit bei der Organisation der Assistenzdienste können die Kosten für Unterstützung erheblich gesenkt werden. Indem mehrere Mitglieder Assistenzkräfte gemeinsam bezahlen, profitieren alle von einer wirtschaftlicheren Nutzung der Ressourcen.
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Solidarität und gegenseitige Unterstützung: In einer Genossenschaft gibt es eine starke gemeinschaftliche Verantwortung. Die Mitglieder unterstützen sich gegenseitig, was zu einem hohen Maß an Solidarität führt und das soziale Miteinander stärkt.
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Bessere Arbeitsbedingungen für Assistenzkräfte: Im Gegensatz zu anderen Systemen haben die Assistenzkräfte in einer Genossenschaft oft bessere Arbeitsbedingungen, da ihre Arbeit durch das Genossenschaftsmodell gerechter organisiert wird. Sie haben möglicherweise mehr Verantwortung und Mitspracherechte, was zu einer besseren Arbeitsatmosphäre führt.
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Teilhabe am gesellschaftlichen Leben: Die HAG trägt dazu bei, dass Menschen mit Behinderung nicht isoliert werden, sondern aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Der Zugang zu barrierefreien Dienstleistungen und Wohnmöglichkeiten wird so vereinfacht.
Die Rolle der HAG in der inklusiven Gesellschaft
Die Hamburger AssistenzGenossenschaft spielt eine zentrale Rolle in der Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft. Durch die Selbstbestimmung der Mitglieder, die sich aktiv in die Gestaltung ihrer Lebensweise einbringen können, wird der Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft geebnet. Besonders im Bereich der Pflege und Assistenz hat die Genossenschaft ein Modell etabliert, das den individualisierten Bedürfnissen gerecht wird und gleichzeitig solidarische Werte fördert.
Neben der Unterstützung im täglichen Leben bieten Assistenzgenossenschaften wie die HAG auch Möglichkeiten zur Vernetzung. Mitglieder können sich austauschen, Erfahrungen teilen und gemeinsam an Projekten arbeiten, die ihre Lebensqualität verbessern. Dies stärkt nicht nur die soziale Integration, sondern hilft auch, Barrieren in der Gesellschaft abzubauen.
Fazit: Ein Modell für die Zukunft
Die Hamburger AssistenzGenossenschaft (HAG) stellt ein zukunftsweisendes Modell für die Unterstützung von Menschen mit Behinderung dar. Sie zeigt, wie durch gemeinschaftlich organisierte Dienste und Selbstbestimmung ein selbstbestimmtes Leben möglich wird. Das Konzept der Assistenzgenossenschaft verbindet soziale Verantwortung, Solidarität und wirtschaftliche Effizienz und bietet Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, ein Leben in Würde, Unabhängigkeit und Teilhabemöglichkeiten zu führen. In einer Zeit, in der Inklusion und Barrierefreiheit zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist die HAG ein wichtiger Schritt hin zu einer offenen und integrativen Gesellschaft.