Herforder Energiegenossenschaft FEGH: Bürgerstrom mit Sonnenkraft und Engagement

Die Herforder Energiegenossenschaft eG (FEGH) ist ein Musterbeispiel für bürgerschaftliches Engagement in der regionalen Energiewende. Seit ihrer Gründung verfolgt sie konsequent das Ziel, erneuerbare Energien vor Ort auszubauen, die regionale Wertschöpfung zu stärken und Bürgerinnen und Bürger an der Energiezukunft aktiv zu beteiligen. Mit heute rund 530 Mitgliedern ist die FEGH nicht nur breit in der Region verankert, sondern auch wirtschaftlich solide aufgestellt.
16 Solar- und Photovoltaikanlagen – auch auf Deponien
Der Kern der Tätigkeit liegt im Betrieb von mittlerweile 16 Solar- und Photovoltaikanlagen. Diese wurden gezielt auf kommunalen oder industriellen Dächern sowie auf stillgelegten Deponien errichtet – Flächen also, die sonst kaum wirtschaftlich nutzbar wären. Damit demonstriert die Genossenschaft eindrucksvoll, dass Energiewende nicht nur eine Frage der Technologie, sondern auch der intelligenten Flächennutzung und Zusammenarbeit ist.
Die Anlagen produzieren zusammen jährlich mehrere Millionen Kilowattstunden Ökostrom, was dem Jahresbedarf von mehreren Hundert Haushalten entspricht. Dieser Strom kann über die Kooperation mit den Bürgerwerken bundesweit vermarktet werden, was zusätzliche Unabhängigkeit vom klassischen Energiemarkt schafft.
Mehr als Strom: Bildung, Beteiligung und Bewegung
Doch die FEGH ist weit mehr als ein Energieerzeuger. Sie versteht sich als Bildungs- und Mitmachplattform: Mit Fahrradtouren zu Energieprojekten, Vorträgen, Bürgerdialogen und Veranstaltungen an Schulen und in Gemeinden wirbt sie für ein besseres Verständnis von Energie, Klimaschutz und nachhaltiger Wirtschaft.
Solche Aktivitäten fördern nicht nur das Umweltbewusstsein, sondern stärken auch den sozialen Zusammenhalt und die demokratische Teilhabe in der Region – gerade in Zeiten, in denen viele Menschen sich von zentralen Entscheidungen abgehängt fühlen.
Kooperation mit Bürgerwerken: Lokaler Strom wird bundesweit nutzbar
Ein entscheidender strategischer Schritt war der Beitritt zu den Bürgerwerken, einem bundesweiten Zusammenschluss von mehr als 110 Energiegenossenschaften. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es der FEGH, ihren Strom bundesweit als echten Bürgerstrom zu vertreiben – fair, transparent und garantiert erneuerbar.
Ein Vorbild für ganz Deutschland
Die FEGH zeigt, dass Energiewende in Bürgerhand funktioniert – wenn sie gut organisiert, professionell begleitet und mit sozialer Verantwortung betrieben wird. Die Kombination aus ökologischer Energieproduktion, wirtschaftlicher Solidität und gemeinwohlorientierter Arbeit macht sie zu einem Leuchtturmprojekt für regionale Energiewende und Partizipation.
In Zeiten globaler Krisen und hitziger Debatten über Klimapolitik ist das Engagement der FEGH ein ermutigendes Signal: Nachhaltiger Wandel beginnt vor der eigenen Haustür – und kann mit dem richtigen Modell alle mitnehmen.