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Landgard eG trennt sich vom Vorstandsvorsitzenden – Finanzvorstand Krannich übernimmt interimistisch

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Am 20. Juni 2025 hat der Aufsichtsrat der Landgard eG, einer der führenden Vermarktungsgenossenschaften im deutschen Gartenbau- und Zierpflanzensektor, überraschend die Abberufung des bisherigen Vorstandsvorsitzenden beschlossen. Die Entscheidung wurde laut Unternehmenskreisen im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung getroffen. Eine öffentliche Begründung für die Trennung blieb bislang aus, was Raum für Spekulationen lässt – sowohl innerhalb der Genossenschaft als auch in der Branche.

Zur Sicherstellung der Handlungsfähigkeit wurde Finanzvorstand Sebastian Krannich vom Aufsichtsrat mit der kommissarischen Leitung betraut. Krannich, der bereits seit mehreren Jahren für das Finanzressort zuständig ist, soll die Geschäfte interimsweise weiterführen, bis ein neuer Vorstandsvorsitzender offiziell bestellt wird. Der Aufsichtsrat betonte in einer knappen Mitteilung, man setze auf „Kontinuität und Erfahrung in einer für das Unternehmen wichtigen Phase“.

Hintergründe noch unklar

Die Landgard eG ist mit mehreren Hundert Mitgliedsbetrieben und einem großen Kundenstamm im Lebensmitteleinzelhandel, Fachhandel sowie in Exportmärkten eine Schlüsselfigur der grünen Branche. Dass ein solcher Personalwechsel mitten im Geschäftsjahr erfolgt – und ohne vorherige Ankündigung oder Erklärung –, sorgt in der Branche für Unruhe. Insbesondere vor dem Hintergrund aktueller wirtschaftlicher Herausforderungen, wie gestiegener Energiekosten, Inflation und anhaltendem Preisdruck im Handel, könnte die Entscheidung auch strategische Implikationen haben.

Branchenbeobachter vermuten, dass interne Unstimmigkeiten über die weitere Ausrichtung der Genossenschaft, etwa zu Investitionen, Digitalisierung oder Preisstrategien, eine Rolle gespielt haben könnten. Auch eine mögliche Reaktion auf bisherige wirtschaftliche Ergebnisse ist nicht ausgeschlossen.

Genossenschaftsmitglieder erwarten Aufklärung

Die rund 3.000 Mitgliedsbetriebe von Landgard blicken nun mit gespannter Erwartung auf die nächsten Schritte der Führung. Gerade für kleinere und mittlere Erzeuger, die auf eine stabile Vermarktung ihrer Produkte angewiesen sind, ist das Vertrauen in die Führung von zentraler Bedeutung. In Genossenschaftskreisen wird bereits eine stärkere Einbindung der Mitglieder in strategische Entscheidungen gefordert – insbesondere, wenn es um Fragen der Transparenz und Unternehmensführung geht.

Ausblick

Ob die Abberufung des Vorstandsvorsitzenden der Auftakt zu weiteren Veränderungen in der Führung oder Strategie der Landgard eG ist, bleibt offen. Die kommenden Wochen – etwa im Rahmen der nächsten Generalversammlung oder einer möglichen Stellungnahme des Aufsichtsrats – könnten mehr Klarheit bringen.

Klar ist jedoch: Die Genossenschaft steht vor wichtigen Weichenstellungen, sowohl organisatorisch als auch wirtschaftlich. Die Interimslösung mit Sebastian Krannich bietet kurzfristig Stabilität – langfristig wird jedoch eine überzeugende Führungspersönlichkeit mit klarer Vision und breitem Rückhalt notwendig sein.

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